Alle gängigen Slicer für den 3D-Druck benötigen die Angabe der relativen Dichte des Filaments. Diese Information hat keinen Einfluss auf das Druckverhalten, wird aber benötigt, um die Kosten, das Druckvolumen und die Länge des benötigten Filaments zu berechnen.
Im Prinzip ist es möglich, diesen Wert anhand der Masse und ein wenig Geometrie zu berechnen. Hat man ein (eventuell gerade abgeschnittenes) Stück Filament, seine genaue Länge und sein genaues Gewicht, kann man mit der Formel zur Berechnung des Volumens eines Zylinders leicht die Dichte bestimmen.

V_c = \pi r^2 h

Das Volumen (V) ergibt sich aus dem Radius (r) der Fäden zum Quadrat, was (1,75 mm/2)² entspricht. Multipliziert mit π und der Höhe (h), die in unserem Fall die genaue Länge des Fadens wäre. Dieser Wert muss in cm³ umgerechnet werden. Mit Hilfe des Dreisatzes und des gemessenen Gewichts kann die relative Dichte (relativ ungenau) bestimmt werden.

Dichtemessung mit einem Pyknometer

Der oben beschriebene Weg war mir irgendwie zu ungenau und unwissenschaftlich. Wie Archimedes in der Badewanne möchte ich mir das Prinzip der Verdrängung zunutze machen und die relative Dichte mehrerer Fadenproben mit einem Pyknometer bestimmen.
Die relative Dichte (ρF) errechnet sich aus der Masse des leeren Pyknometers (m0), der Masse des mit Wasser gefüllten Pyknometers (m1), der Masse des Pyknometers mit der Fadenprobe darin (m2), der Masse des Pyknometers mit Faden und mit Wasser gefüllt (m4) und schließlich der Dichte des Wassers bei einer bestimmten Temperatur (ρw).

\rho_F = \frac{(m_2 - m_0)}{(m_1-m_0)-(m_3-m_2)}\cdot \rho_W

Ich habe einen ersten Test mit einem Rest-Filament OWL, PETG Yellow gemacht und eine Dichte von 1,32 g/cm³ gefunden. Ich werde eine Liste beginnen und alle Filamente messen.

FirmaNameQuelleRelative Dichte (g/cm³)
OWLPETG YellowAmazon1.32

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